Gefühle haben keine Schweigepflicht

Gefühle haben keine Schweigepflicht

Marina kennt Jugendnotmail

Die meisten Menschen, die mir auf meinen sozialen Kanälen folgen, glauben mit großer Sicherheit, dass ich immer glücklich bin. Eine, die einfach alles hat, was sie sich wünscht und keine nennenswerten Probleme hat. Verübeln kann ich das niemanden. Der meiste Content, den man bei mir findet, ist ja auch sehr positiv. Und das hat natürlich seinen Grund! Tatsächlich lebe ich ein sehr schönes, liebenswertes und behütetes Leben. Erwachsene würden privilegiert sagen. Ich habe eine tolle Familie die mich bedingungslos liebt und mich unterstützt, unser Haus ist wunderschön, ich bin ein gesunder Mensch und ich habe sogar das große Glück, mit Tieren mein Leben verbringen zu dürfen. Klingt alles ziemlich perfekt und ich bin mir dessen bewusst! Ich weiß, dass all das nicht selbstverständlich ist und ich bin wirklich dankbar, so leben zu dürfen.

Und trotzdem bin ich ein ganz gewöhnlicher Teenager der genauso Angst, Wut, Hilflosigkeit, Traurigkeit und Selbstzweifel hat. So wie viele andere auch. Ja, in meinem Leben gibt es diese unschönen Tage, wo alles doof ist und sich in mir ein komisches Bauchgefühl breit macht. Sei es, weil ich mit einer Freundin Streit hatte, ich einen geliebten Menschen aus meiner Familie für immer gehen lassen musste, Smarty von uns ging oder weil ich Probleme in der Schule hatte. Manchmal habe ich auch Zweifel, ob ich anderen Menschen gegenüber aufmerksam und höflich genug bin. Denn wenn nicht, kommt die Angst in mir hoch, dass sie mich vielleicht für abgehoben halten könnten. Klar, ich bin erst fünfzehn und muss noch nicht so umsichtig durchs Leben gehen, wie es vielleicht ein Erwachsener schon kann, aber wenn man in der Öffentlichkeit steht, wird das doch gerne mal erwartet.

An diesen „komisches Bauchgefühl-Tagen“ bin ich zum Glück nie alleine. Jedenfalls nicht sehr lange. Ich glaube meine Mum hat irgendwelche Superantennen an sich! Sie bemerkt einfach sofort, wenn mir was auf der Seele liegt und spricht mich immer gleich an. Manchmal brauche ich einen Moment, aber nach kurzer Zeit kann ich ihr mein Herz ausschütten. Verrückterweise findet sie sofort die richtigen Worte, um mich zumindest erstmal besser fühlen zu lassen. Je nachdem wie groß mein Gefühlschaos ist, ist die gesamte Familie involviert. Mit ihnen über alle Gefühle reden zu können, hilft mir wirklich sehr.

Jugendnotmail x Marina

Ich weiß, dass nicht alle jungen Menschen das Glück haben, dass ihnen zugehört wird. Jetzt fragst du dich sicherlich, woher ich das denn bitteschön wissen will? Nun, ich werde selber von Freunden und Bekannten angerufen bzw. angeschrieben. Manche weinen, manche fühlen sich einfach nur schlecht. Manchmal telefoniere ich bis in die Nacht mit ihnen. Es macht mich traurig und hilflos, da ich nicht viel mehr tun kann, als zuzuhören.

Bestimmt fragt sich der ein oder andere, warum ich ausgerechnet jetzt über dieses Thema einen Blogbeitrag schreibe. Die Sache lässt sich schnell aufklären. Ich bekam vor ca. einer Woche eine Mail von der Organisation @jugendnotmail.de, die sich genau um dieses Thema kümmert. Und nein, ich werde dafür nicht bezahlt, dass ich euch darüber informiere. Da ich aber Menschen im engsten Umfeld habe, die Hilfe gebrauchen könnten, wollte ich darauf unbedingt aufmerksam machen. Es wird eine große Kampagne unter dem Motto #allesfühlen geben. Es ist ganz leicht Kontakt aufzunehmen. Es muss niemand irgendwo hinfahren. Alles läuft online und über die sozialen Netzwerke. Ihr findet Infos auf Instagram und TikTok (@jugendnotmail). Das finde ich persönlich besonders schlau, denn genau dort halten wir jungen Menschen uns doch eh viel auf.

Viel zu viele Kinder und Jugendliche können nicht über ihre Gefühle reden. Sie wissen nicht mit wem oder haben Angst, dass sie nicht ernst genommen werden. Aber das ist falsch! Wenn aus Angst Wut wird, dann verändert es euer eigentliches Ich. Die Gefahr besteht, dass ihr zu einem Menschen werdet, den ihr selber lieber nicht begegnen würdet. Wir müssen über das reden, was uns bedrückt oder bewegt. Alles andere macht über die Zeit ernsthaft seelisch krank. Gefühle sind wichtig und müssen zugelassen werden. Besonders die letzten 1 ½ Jahre waren für viele von uns einfach nur furchtbar. Es haben sich ungute Gefühle und Gedanken aufgebaut. Aber das muss nicht so bleiben. Es gibt dort draußen Menschen, die helfen wollen und auch helfen können. Ich weiß… es benötigt eine große Portion Mut, den ersten Schritt zu machen! Aber wenn ihr diesen ersten Schritt schafft, dann seid ihr nicht mehr alleine.

Lasst es nicht zu, dass euch negative Gefühle beherrschen und ihr euer Leben falsch ausrichtet. Jeder einzelne von euch ist unglaublich wertvoll und hat das Recht, glücklich zu sein!

Also seid mutig… für euch!!!

Auf der Suche nach einem Nachwuchspferd

Auf der Suche nach einem Nachwuchspferd

nachwuchspferd-paola-mit-marina

Manchmal kann ich es noch gar nicht glauben, dass meine Eltern einem weiteren Pferd zugestimmt haben. Irgendwie war es plötzlich ganz einfach. Anfangs waren sie nicht sehr begeistert, da sie sich sorgten, dass mir alles zu viel wird. Ein weiteres Pferd bedeutet schließlich mehr Arbeit, mehr Zeit und natürlich auch mehr Geld.

Tatsächlich hatte ich die Hoffnung schon fast aufgegeben. Wir haben zwar nicht ständig davon gesprochen, aber ich machte immer wieder mal Andeutungen, dass ich gerne ein weiteres Pferd hätte. Doch meine Eltern sind nie so wirklich drauf ein gegangen. Eines Tages zeigte ich meiner Mum eine Verkaufsanzeige mit Video von einem Dressurpferd und sie sagte: „Der würde vielleicht wirklich gut zu uns passen!“ „Äh … wie bitte, was? Meinst du das jetzt ernst? Mit sowas solltest du nämlich nicht bei mir spaßen!“ Ich schaute meine Mum von der Seite an und versuchte anhand ihrer Mimik zu erkenne, ob es ihr Ernst war. Mir musste nun schnell etwas einfallen, damit ich diesen perfekten Moment zu meinen Gunsten nutzen konnte. Also strahlte ich sie aus vollem Herzen an und sagte ihr, dass ich wirklich bereit wäre, mich um ein weiteres Pferd zu kümmern. Sie nickte nur lächelnd und arbeitete weiter.

Ich weiß nicht, was genau die Meinung meiner Eltern geändert hatte, aber seit dem Zeitpunkt, sprachen wir immer häufiger über ein weiteres Pferd. Schließlich fingen wir konkreter an zu suchen. Julia und ich verbrachten Stunden, um mögliche Pferde herauszusuchen. Doch der Spaß hielt sich dann doch stark in Grenzen. Die Pferde, die von ihren Eckdaten passten, waren bereits reserviert. Dreimal wurde mir sogar abgesagt, obwohl wir schon einen Termin zum Probereiten hatten. Das war wirklich traurig. Aber dann sollte das richtige Pferd halt noch nicht dabei gewesen sein. Es stellte sich schnell heraus, dass ich mich in Geduld üben muss. Zugegebenermaßen ist das nicht gerade meine Stärke! Aber es nützt nichts. Viele Pferde kommen mir aktuell auch echt überteuert vor. Also nicht nur mir, sondern auch den Menschen, die mir bei der Suche helfen wollen.

Zwei Pferde bin ich aber mittlerweile doch schon Probe geritten. Zwei Wallache! Dazu habe ich euch auch ein YouTube Video hochgeladen. Schaut gerne mal vorbei!

Bei einem von den beiden hatte ich sogar anfangs ein gutes Gefühl, aber nachdem ich darüber geschlafen hatte, sagte mir mein Bauch, dass er noch nicht der Richtige war. Kennt ihr das? Augenscheinlich sieht alles bestens aus, aber irgendwas in dir sagt dir, dass es sich nicht richtig anfühlt. Ich bin schon ein Mensch, der sehr auf seine innere Stimme hört. Und so habe ich noch immer nicht mein Nachwuchspferd gefunden bzw. gekauft.

Nachwuchspferd – was genau bedeutet das überhaupt?

Viele Ponyreiter steigen irgendwann auf ein Großpferd um. Das hat unterschiedliche Gründe. Entweder sie sind sehr groß geworden und können ihr Pony nicht mehr reiten oder sie steigen nach Vollendung ihres 16. Lebensjahres auf ein Nachwuchspferd um. Letzteres bezieht sich eher auf die sportlich ambitionierten Reiter. Das liegt daran, dass die Ponyprüfungen (FEI) nur bis 16 Jahren geritten werden dürfen. Ich möchte an dieser Stelle kurz drauf eingehen, ob es richtig oder falsch ist, ein Pony abzugeben, weil die sportliche Laufbahn beendet ist. Häufig werden solche Reiter angefeindet, als herzlos beschrieben. Ich denke ganz so einfach sollte man es sich nicht machen und über Leute urteilen, die man nicht kennt. Jeder hat seinen ganz eigenen Blickwinkel auf die Dinge des Lebens. Jeder hat auch seine Träume. Ich denke es steht niemanden zu, darüber zu urteilen, was für den anderen das Richtige ist. Und wer sagt, dass ein solcher Abschied den Menschen leichtfällt? Ich denke, dass in den meisten Fällen die Besitzer schon sehr traurig sind, wenn der neue Besitzer das Pony abholt. Manche Entscheidungen kann man nicht verstehen, aber das Gute daran ist…. man muss es ja auch nicht! Das eigene Leben verändert sich dadurch nicht und durch gegenseitiges Anfeinden wird es bestimmt nicht schöner. Zuviel negative Energie! Also bleibt tolerant und fokussiert euch auf euer Leben und darauf, dass es so wird, wie ihr es euch wünscht. Das jedenfalls wünsche ich mir für euch. Nun aber wieder zurück zu meiner Ponybande!

Marina reitet Paola Dressur

Bei mir sieht es ja etwas anders aus. Ich werde wahrscheinlich nie für Paola zu groß werden. Alle die mich kennen, die wissen nämlich, dass ich eher sehr klein bin 😊 Tatsächlich wäre ich schon gerne etwas größer… so… 1.60m-1.65m. Dann könnte ich immer noch problemlos Ponys reiten. Naja, aber was soll ich mich mit etwas belasten, was ich eh nicht ändern kann. Sowieso hatte ich nie mit dem Gedanken gespielt, Paola nach meinem 16. Lebensjahr zu verkaufen. Sie gehört zu mir und ich hoffe, dass ich ihr für immer ein Zuhause bieten kann.

Doch jedes Mal, wenn ich von ihr absteige, wünsche ich mir, noch weiter reiten zu können. Auf einem Pferderücken bin ich einfach super glücklich. Allgemein könnte ich meinen ganzen Tag am Stall verbringen. Aber wenn Paola versorgt ist, habe ich dort nichts mehr zu tun und fahre nach Hause. Deshalb mein Wunsch nach einem weiteren Pferd. Da ich meine Leidenschaft im Dressurreiten gefunden habe, würde ich natürlich gerne eins kaufen, mit dem der Traum in Richtung S Dressur theoretisch möglich wäre. Ob es dann so kommt, hängt bekanntlich von vielen verschiedenen Faktoren ab. Aber genauso ist mir wichtig, dass mein „Sportpartner“ ein Familienmitglied wird. Sich nur alleine auf den Sport zu konzentrieren, würde mir nicht reichen. Ich möchte zu meinem zukünftigen Pferd ebenso eine Verbindung aufbauen, wie zu Paola. Natürlich mit der Hoffnung, auch ihm ein Zuhause auf Lebenszeit zu bieten. Ob mir das gelingt? Man wird sehen, was das Leben so bringt. Aber ich bin zutiefst davon überzeug, dass diese Einstellung eine sehr gute Einstellung ist.

Irgendetwas sagt mir jedoch, dass ich noch lange nach meinem neuen Pferd suchen muss. Und wer weiß, was am Ende dabei herauskommt. Nur zu oft hat mich mein Leben schon gelehrt, dass es meistens anders kommt, als man denkt. Auf jeden Fall halte ich euch auf dem Laufenden!

Unabhängig und frei – mein Aixam City GTO

Unabhängig und frei – mein Aixam City GTO

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Als vor einem Jahr bei uns zu Hause das Thema Führerschein auf den Tisch kam, war ich anfangs nicht so begeistert. Heute weiß ich, dass es eine meiner besten Entscheidungen überhaupt war.

Ich habe richtig viele Fragen bezüglich meines Autos bekommen. Also dachte ich mir, dass ich dazu einen Blogbeitrag mache und mal ganz von vorne anfange.

Bisher war es gesetzlich so geregelt, dass man ab einem Alter von 15 Jahren eine Fahrerlaubnis für ein Mofa oder Mofa-Roller mit einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h machen konnte. In vielen Bundesländern ist das auch heute noch der Fall. Einige wenige Bundesländer, wie zum Beispiel NRW, waren aber der Meinung, dass ein Gefährt mit nur 25 km/h auf unseren Straßen nicht mehr zeitgemäß wäre. Schlimmer noch, sie empfanden es als Verkehrsbehinderung und für sehr gefährlich. So entschieden diese Bundesländer, dass man bereits mit 15 Jahren einen AM Führerschein absolvieren kann und somit alles bis 45 km/h fahren darf. Ob das nun ein Roller oder ein kleines Auto ist, spielt keine Rolle.

Als mein Vater von dieser neuen Regelung erfuhr, fand er es gleich sehr interessant für mich. Ich selber war anfangs nicht besonders interessiert. Erstens fand ich den Gedanken sehr viel spannender, eine 125er mit 16 Jahren zu fahren und zweitens konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich ein Auto bereits mit 15 Jahren fahren könnte.

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Robin besaß so eine 125er und ich fand es immer super cool. Jedoch waren meine Eltern von meiner Idee nicht begeistert. Zumal sie niemanden kannten, der sich nicht mal mit so einer Maschine hingelegt hatte. Außerdem müsste ich noch ein Jahr ständig gefahren werden. Auch wenn meine Eltern mich immer unterstützen, waren sie doch sehr an meine Stallzeiten gebunden.

Husqvarna 125 SMS

Julia fuhr mit 16 Jahren eine knallrote Vespa. Die stand ihr richtig gut, aber ich wollte so eine nicht haben. Keine Ahnung warum, aber irgendwie habe ich mich damit nicht gesehen.

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Jedenfalls wurde bei uns das Thema Führerschein häufig thematisiert. Ich sah ein, dass es Sinn machen würde, eine solche Prüfung bereits mit 15 Jahren zu absolvieren. Nur dann würde es sich wirklich lohnen, denn mit 17 darf ich ja schon den normalen Autoführerschein machen. Ja ok, hier natürlich nur mit begleitetem Fahren! Die Möglichkeit, bereits jetzt schon unabhängig zu sein, war sehr verlockend. Nun musste nur noch entschieden werden, ob es ein Roller oder ein 45 km/h Auto werden sollte. Tatsächlich musste nicht lange diskutiert werden, denn ein Roller hat bei weitem nicht so viele Vorteile wie ein kleiner Aixam.

Hier nur einige Facts:

  1. Ich bin immer im Trockenem. Egal wie sehr es schüttet, egal wohin ich muss, ich werde nie durchnässt ankommen.
  2. Frieren ist auch kein Thema. Heizung an und los geht es.
  3. In meinem Kofferraum habe ich immer die Möglichkeit, Dinge zu transportieren. Ob nun Amy mit in den Stall kommt, ich einen Sack Müsli für Paola mitbringen muss oder vielleicht den Sattel und die Trense mit nach Hause nehme.
  4. Im Straßenverkehr werde ich anders wahrgenommen. Häufig wurde mir schon berichtet, dass ein Rollerfahrer gerne mal ein bisschen abgedrängelt wird, weil ein anderer Verkehrsteilnehmer es sehr eilig hat. Bei einem 45 km/h Aixam ist das nicht so einfach. Da muss man sich schon mal gedulden, bis sich eine gute Überholmöglichkeit bietet.
  5. Nasses Laub auf der Straße ist mit einem Auto bei weitem nicht so gefährlich wie mit einem Zweirad. Wir alle kennen wahrscheinlich diese Situation mit dem Fahrrad. Plötzlich merkt man, dass es in einer Rutschpartie endet und man gegebenenfalls auf die Nase fällt.
  6. Egal wie das Wetter ist, ich kann mich immer entsprechend anziehen, denn ich brauche keine besondere Schutzkleidung.
  7. Die Frisur sitzt … hahaha … dieser Punkt ist vielleicht nicht für alle so relevant, aber in meinem Fall schon ein netter Vorteil, da ich häufig Videos im Stall mache. So eine schöne Helmfrisur wäre da nicht wirklich toll. Obwohl ich die nach dem Reiten auch habe 😊 Aber wenn man zu einer Party geht, ist es schön, so anzukommen, wie man sich zurecht gemacht hat. Ich weiß, aktuell gibt es keine Partys, doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!

Ich denke diese Vorteile haben schon viel Überzeugungskraft. Also falls ihr eure Eltern von einem Aixam überzeugen wollt, dann greift gerne auf meine Facts zurück. Bestimmt fallen euch auch noch gute Gründe ein.

Jedenfalls habe ich dann den AM Führerschein gemacht. Leider war das nur auf einem Roller möglich, da die Fahrschulen einen solchen Wagen i.d.R. nicht haben. Aber wie bitte fährt man jetzt ein Auto im Straßenverkehr? Zum Glück lässt mich meine Familie nie im Stich und so ist jeder mal mit mir gefahren. Da normalerweise 12 Pflichtfahrstunden für einen Autoführerschein nötig sind, hatte mein Vater die Idee, dieses jetzt mit mir umzusetzen. So bin ich 12 Stunden in Begleitung gefahren. Mir hat das sehr viel Sicherheit gegeben und tatsächlich konnte ich den ein oder anderen guten Tipp gebrauchen. Schließlich kam der Tag, an dem ich die Pflichtstunden voll hatte und meine Eltern der Meinung waren, dass ich schon gut unterwegs sei. Erst jetzt hatte ich die Erlaubnis, alleine mit dem Aixam unterwegs zu sein. Mein erstes Mal mit 15 Jahren! Haha… ich habe dazu auch ein YouTube Video gemacht. Vielleicht habt ihr es ja schon gesehen.

Ich möchte noch auf zwei Dinge eingehen, auf die ich oft angesprochen werde.

1. Ist dieses Auto nicht viel zu lahm und eine nervige Verkehrsbehinderung?

Also ich würde sagen: „So funktioniert Entschleunigung für alle“! 😊

Nein, Spaß bei Seite. Bei mir in der Umgebung gibt es tatsächlich sehr viele 30er Zonen. Hier muss ich sogar aufpassen, dass ich nicht zu schnell durch düse und womöglich geblitzt werde. Das wäre echt peinlich! Aber auch in der Ortschaft halte ich locker im fließenden Verkehr mit. Wenn ich natürlich auf Hauptstraßen komme, sieht das auch mal anders aus. Aber bei uns gibt es häufig Randstreifen und ich habe überhaupt kein Problem damit, einfach etwas an die Seite zu fahren und den hinter mir vorbei zu lassen. Sollte ich wirklich mal verantwortlich für eine lange nervige Autoschlange sein, kann ich auch immer mal in eine Bushaltestelle einbiegen und das Problem löst sich von alleine auf. Ehrlich gesagt musste ich das bisher noch nie machen. Häufig sind es die LKWs, die hier etwas aufstauen lassen.  Aber wie ihr wisst, wohne ich auch sehr bergisch. Also können die armen Fahrer auch nichts dafür.

2. Dir ist doch die Nachhaltigkeit wichtig! Solltest du dann nicht eher auf so ein Auto verzichten?

Richtig, mir ist nachhaltiges Denken und Handeln sehr wichtig. Wenn man so ländlich wohnt wie ich, ist man auf einen fahrbaren Untersatz einfach angewiesen. Wir haben hier noch nicht einmal eine Bushaltestelle für Linienbusse. Ich muss nicht erwähnen, dass es auch keinen Bahnhof gibt. Lediglich der Schulbus kommt morgens um 7.00 Uhr. Fallen die ersten beiden Schulstunden aus und der Unterricht beginnt erst um 9.35 Uhr… tja … dann hat man Pech gehabt, denn es kommt nur dieser eine Bus!

Willst du einem Hobby nachgehen, kannst du nur hoffen, dass deine Mum oder dein Dad die Zeit und Möglichkeit hat, dich herumzukutschieren. Genau so erging es meinen Eltern jahrelang. Fahrgemeinschaften sind zwar super, lassen sich aber leider häufig nicht umsetzen. Also in meinen Stall wollte niemand aus dem Dorf nachmittags hinfahren. So wurde ich von meiner Mum zu Paola gebracht. Da sie aber nicht 2-3 Stunden täglich auf mich warten konnte, fuhr sie nach Hause, um weiterzuarbeiten. Dann fuhr sie wieder los, um mich abzuholen. Somit musste sie diese Strecke 4x täglich fahren. Jetzt wo ich selber losdüse, halbiert sich der CO2 Ausstoß um 50%. Hinzu kommt noch, dass mein Aixam weniger Sprit braucht. Zur Schule werde ich ganz normal den Bus nehmen. Er fährt ja eh. Aber wenn sich bei mir der Stundenplan ändert und ich zwischendurch Freistunden habe, komme ich wieder auf meinen Aixam zurück, damit meine Mum nicht wieder unnötig hin und her fahren muss.

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Mich würde aber mal interessieren, wie ihr das für euch mit einem Führerschein seht. Hättet ihr gerne diese Freiheit, selber fahren zu können oder seid ihr ganz froh, dass ihr noch überall hingebracht werdet?

Wie bereits gesagt, anfangs fand ich den Gedanken sehr beunruhigend, aber ich würde nicht wieder tauschen wollen. Nun kann ich endlich meinen Tag so gestalten, wie es mir passt. Ich entscheide wann ich zum Stall fahre, wie ich meine anderen Termine, wie z.B. Friseur, lege oder wann ich eine Freundin abhole und etwas mit ihr unternehme. Letzteres habe ich erst gestern gemacht. Wir waren gemeinsam einkaufen und hatten viel Spaß.

Fährt jemand von euch schon einen Aixam? Schreibt mal in die Kommentare. Besser noch: Macht eine Story, markiert mich und ich werde es reposten!

Kleiner Tipp zum Schluss:

Wenn jemand wirklich mit dem Gedanken spielt, sich ein solchen Aixam Emotion City GTO zuzulegen, der kann bis zum 30.06.2021 satte 1000 Euro auf das Sondermodell „Marina“ sparen.

Meine Ziele für 2021

Meine Ziele für 2021

Marina reitet ihr Pony Paola auf einem Turnier

Ein neues Jahr hat begonnen und ich habe mir Gedanken darüber gemacht, was ich dieses Jahr erreichen möchte. Ich glaube es hilft tatsächlich, wenn man sich kleine Ziele steckt, um daran zu arbeiten und sie schließlich zu erreichen. Es hilft mir dabei, meinen Alltag besser zu strukturieren und nicht total planlos in den Tag hinein zu leben. Natürlich habe auch ich diese „Faulenzertage“. Aber es ist gut, wenn es davon nicht zu viele gibt 😀 Meistens mache ich mir einmal die Woche Gedanken, was die nächsten 7 Tage so ansteht. Also Schule und Ponys ist ja eh immer gleich. Aber manchmal kommen Termine für den Kieferorthopäden, einem anderen Arzt oder Geburtstage hinzu. Trotzdem versuche ich immer, mir kleine Zeitfenster für meine Ziele einzuräumen. 

So möchte ich mit Paola dieses Jahr in einer M-Dressur starten. Dafür benötigen wir beide noch Trainingsstunden. Also plane ich diese mit ein. Auch wenn das Training mit Trainer aktuell noch nicht erlaubt ist, setze ich mir selber feste Trainingszeiten, wo ich konsequent übe. Außerdem bleibe ich optimistisch und hoffe, dass Reitstunden bald wieder möglich sind. In der Zwischenzeit gebe ich mein Bestes mit Paola, damit wir schnell wieder da anknüpfen können, wo wir bedingt durch den Lockdown aufhören mussten.

Auch schulisch möchte ich mich verbessern! Mein letzter Notendurchschnitt war eine 2,5. Grundsätzlich ist das okay. Jedoch bin ich mir sicher, dass ich bei dem ein oder anderen Fach durchaus etwas besser sein könnte. Ehrlicherweise fehlt mir manchmal die Motivation zum Lernen. Allerdings fühle ich mich auch häufig erschöpft, wenn ich aus der Schule komme. Um 7 Uhr in der Früh geht mein Bus. Dreimal in der Woche habe ich bis 15.00 Uhr bzw. 15.50 Schule. Dann kommt noch die Heimfahrt. Der Nachmittag ist dann schon fast gelaufen.  Nach dem Essen wird einem klar, dass noch Hausaufgaben zu erledigen sind. Auch wenn es immer heißt: „An langen Schultagen gibt es für den darauffolgend Tag keine auf“, funktioniert das nur theoretisch. Außerdem sind da ja noch die Vokabeln. In meinem Fall für drei Sprachen: Englisch, Französisch und Spanisch. Ach ja, und dann stehen noch die Klassenarbeiten und Tests an. An manchen Tagen fühle ich mich davon auch überfordert. Ich habe mal den Begriff „Bulimielernen“ gehört und ich finde, das trifft die Situation häufig sehr gut. Schnell alles rein in den Kopf und dann schnell alles wieder raus, um Platz für neue Lerninhalte zu schaffen. Kennt ihr das Gefühl?

Jetzt heißt es erstmal Homeschooling. Tatsächlich komme ich damit sehr gut zurecht. Natürlich ist auch hier Struktur wichtig, aber das bekomme ich gut hin. Ich finde die Ruhe beim Lernen sehr angenehm und in den Pausen kann ich mich gut entspannen. Essenstechnisch ist es auch viel besser und gesünder. Jedenfalls bei mir! Natürlich vermisse ich meine Freunde und die Pausen sind häufig sehr witzig. Aber insgesamt finde ich Homeschooling sehr angenehm. Außerdem ist es wirklich sehr schön, nicht den ganzen Tag eine Maske tragen zu müssen. Ich weiß, es gibt weitaus Schlimmeres auf dieser Welt. Meine Haut ist darüber trotzdem happy, denn im Bereich der Maske habe ich Hautirritationen bekommen. Kennt ihr dieses Problem Nun aber wieder zurück zu meinen Zielen! Also schulisch möchte ich noch so einiges verbessern. Ich habe mir vorgenommen, nicht zu kurzfristig mit dem Lernen für Klassenarbeiten anzufangen. Außerdem habe ich mir auf YouTube einige Videos zum Thema „effektives lernen“ angeschaut. Davon werde ich einiges umsetzen, denn Bildung ist einfach wichtig!

Marina und Paola beim Dressurtraining im Sommer

Ein weiters Ziel, welches ich verfolge, ist natürlich eine größere Reichweite auf Social Media. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie unglaublich happy ich bin, dass ihr mich so unterstützt! Ohne euch würde es „Marina und die Ponys“ nicht mehr geben.

Das bringt mich auch schon zu meinem letzten Ziel. Dankbarkeit! Vielleicht hört sich dieses kleine Wort für einige merkwürdig an, aber ich bin davon überzeugt, dass es jedem gut tut, dankbar zu sein. Ab und an nehme ich mir Zeit, um mir klar zu machen, wie gut ich es habe. All die kleinen Dinge, die für einen so selbstverständlich sind. Ein warmes Zimmer, immer einen gut gefüllten Kühlschrank, eine Familie die einen lieb hat usw.

Probiert es unbedingt aus. Das Leben ist kostbar und schön.

Setzt du dir auch Ziele? Und wie wichtig ist dir Struktur?

Marinas Familie

YouTube – Wie alles begann!

YouTube – Wie alles begann!

Die Anfangszeit von Marina und die Ponys

Wie kommt ein kleines Mädchen im Alter von 8 Jahren darauf, YouTube machen zu wollen? Na ganz einfach… sie liegt eingekuschelt auf dem Bett, denn draußen ist es regnerisch und stürmisch und schaut sich Pferdevideos von anderen Youtubern an. Und während sie davon nicht genug bekommen kann, denkt sie sich: „Hey, ich habe doch ein Shetty, ich möchte das auch machen!“

So jedenfalls war es bei mir. Ich durfte damals nur sehr selten das iPad von meinen Eltern haben. Sie meinten, es wäre nicht gut für mich, wenn ich so viel darauf schaue. Ein Handy bzw. Smartphone hatte ich damals noch nicht. Na, jedenfalls sah ich mir andere Pferdeyoutuber an und wollte das unbedingt auch machen! Immerhin hatte ich die zuckersüße Smarty und ich konnte mir gut vorstellen, dass andere gerne meine Erlebnisse mit ihr sehen würden. Wie der Blitz flitzte ich zu meinen Eltern und erzählte ihnen von meiner genialen Idee. Wie gesagt, damals war ich acht Jahre alt und so war es nicht sehr verwunderlich, dass meine Eltern so gar nichts davon wissen wollten. Sie konnten meinen Wunsch überhaupt nicht nachvollziehen. Außerdem hatten sie große Sorgen, dass sie mich im Netz nicht genügend beschützen könnten, da sie selber von dieser Plattform keine Ahnung hatten.

Traum geplatzt? Ne, denkste! Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht so schnell aufgebe. So nutzte ich jede Gelegenheit, meine Eltern damit zu bequatschen, dass es eine tolle Sache wäre, Youtuber zu sein. Doch egal wie sehr ich auch fragte, flehte, argumentierte oder einfach  nur bettelte… es blieb bei einem NEIN!

Es vergingen zwei lange Jahre, in denen ich an meinem Traum festhielt. Und dann geschah das Wunder!

Marina reitet auf Smarty mit einer GoPro aus

Es war im Sommer 2016, als meine Schwester Julia ihr Abitur machte und anschließend für ein Jahr ins Ausland ging. Ich wusste schon sehr lange von ihrem Vorhaben und fand es sehr aufregend. Doch als es Zeit wurde Abschied zu nehmen, überkam mich eine unendliche Traurigkeit. Ich musste die ganze Zeit weinen. Plötzlich hatte ich Angst, Julia vielleicht nie wieder zu sehen. Ein Jahr kam mir so lange vor. Und was, wenn ihr dort irgendwas passieren würde? Ich vermisste sie so sehr! Sicherlich hing das auch damit zusammen, weil ich mit Julia sehr viel Zeit verbracht hatte. Wir waren einfach immer gemeinsam bei unseren Ponys.

Robin merkte schnell, dass ich unter dieser Trennung sehr litt und so unternahm er viel mit mir. Wir fuhren gemeinsam in den Zoo, gingen Eis essen und machten einige Ausflüge. Irgendwie kamen wir dabei wieder auf das Thema YouTube. Ich erzählte ihm, wie cool es doch wäre, wenn Julia immer wieder Videos von den Ponys schauen könnte. Dann würde sie sehen, wie gut ich mich um alles kümmere und sie müsste sich keine Sorgen machen. Robin hörte mir lange zu, besprach mit mir ein paar Dinge, wie man vorgehen müsste und plötzlich kam er wenige Tage später in mein Zimmer und sagte mir, er hätte gerade eine Kamera bestellt und am Wochenende könnte ich mein erstes Video drehen und hochladen. 

Ich konnte mein Glück kaum fassen und ich frage mich heute noch, wie genial er doch bitteschön meine Eltern überzeugt hat. Endlich hatte ich meinen eigenen Pferdekanal! Natürlich gab es für mich strenge Regeln und ich durfte nie etwas alleine hochladen. Alles wurde von Robin kontrolliert. Meine Eltern vertrauten ihm sehr und tun das heute noch.

Auch wenn mittlerweile die gesamte Familie mich unterstützt, werde ich eines nie vergessen: Ohne meinen Bruder Robin, würde es das Projekt „Marina und die Ponys“ nicht geben und dafür bin ich ihm unendlich dankbar! Ebenfalls nicht ohne euch! Ein riesiges Dankeschön an die beste Community der Welt!!

Marina und Smarty im Winter 2016

Und plötzlich bist du nicht mehr da… RIP kleine Smarty!

Und plötzlich bist du nicht mehr da… RIP kleine Smarty!

RIP Smarty

Immer wenn es um mich herum still wird, ist mein Herz so unendlich schwer. Noch nie zuvor musste ich einen so großen Verlust hinnehmen und verarbeiten, wie es von mir letzte Woche verlangt wurde. Unsere kleine Shettystute Smarty war für so viele Jahre an meiner Seite. Die kleine Maus hat mir so viel beigebracht und ich bin ihr unendlich dankbar. 10 wunderbare Jahre waren wir zusammen, bevor sie schließlich mit 13 Jahren, einfach viel zu früh, über die Regenbogenbrücke galoppierte. Ihr Tod kam so unfassbar überraschend. Meine gesamte Familie kann nicht glauben, was letzte Woche passiert ist.

Es war ein Freitagmorgen in den Ferien. Ich lag noch im Bett. Durch die Ritzen meiner Jalousien konnte ich erkennen, dass draußen schlechtes Wetter war. So beschloss ich, noch ein wenig im Bett zu bleiben. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nochmal eingeschlafen war, als plötzlich meine Mum in mein Zimmer gestürmt kam. Sie schmiss mich mit den Worten: „Wir müssen zu Smarty!“ aus dem Bett. Schlaftrunken zog ich mir schnell eine Leggings über, schlüpfte in Pulli und Socken, griff nach einer Jacke und stürmte ihr hinterher. Da ich an diesem Tag ein „100% Smarty“ Video drehen wollte, lag meine Kamera schon auf der Treppe. Also griff ich noch schnell nach ihr und dann saß ich auch schon im Auto. Auf dem Weg dorthin erzählte mir meine Mum, dass Smarty auf der Wiese liegen würde. Der Rest der Herde war am Heu fressen. Wir dachten beide sofort an eine Kolik, obwohl die Kleine damit bisher noch keine Probleme hatte. Bei Inka wurden wir tatsächlich schon häufiger wegen sowas angerufen. Glücklicherweise stellte sich das immer als relativ harmlos heraus. Eher Bauchschmerzen, die relativ einfach zu behandeln waren. Vielleicht hatte ich deshalb nicht so viel Angst auf der Fahrt dorthin und drehte für euch schon mal den Anfang fürs Video.

Als wir ankamen, standen schon andere am Zaun und ich sagte noch zu meiner Mum: „Schau mal, wie besorgt die gucken!“ Wir stiegen aus und meine Mum rief gleich rüber: „So schlimm?“ Die nächsten Worte, die ich hörte, rissen mir fast den Boden unter den Füßen weg. Ein Mann drehte sich zu uns und sagte: „Ja, das Pony liegt tot auf der Wiese!“

Erinnerungen an tolle Sommertage mit Smarty

Ich konnte nicht begreifen, was diese Worte bedeuten. Auf einmal wirkte alles wie in einem schrecklichen Traum. Ich schaute zu meiner Mum und sah, dass sie in Tränen ausbrach. Ich fühlte mich unfähig, überhaupt was zu sagen. Ein Rauschen dröhnte durch meinen Kopf. Wir nahmen uns in den Arm und gingen die Wiese runter. Keine Ahnung, ob noch irgendjemand etwas zu uns gesagt hatte. Ich war unfähig etwas wahrzunehmen und plötzlich sah ich Smarty leblos auf der Wiese liegen. Tränen schossen mir in die Augen. Weinend und zitternd hockte ich mich neben sie und streichelte sie immerzu.

Zwischenzeitlich war auch schon Robin eingetroffen und nahm mich in den Arm. Ich konnte und wollte nicht wahrhaben, was hier gerade geschah. Plötzlich fiel mir Julia ein. Sie war schon früh am Morgen weggefahren, denn sie hatte an dem Tag Abschlussprüfung für ihren Kutschenführerschein. Den hat sie extra für Smarty gemacht. Da wir Smarty nicht mehr so viel reiten konnten, wollten wir ihr das Kutsche fahren beibringen.

Nach kurzer Überlegung, ob wir Julia erst nach der Prüfung informieren, bestand Robin darauf, es sofort zu machen. Und er hatte recht. Meine Mum wollte ihr Bescheid geben, aber mir war es wichtig, es selber zu machen. Smarty war unser beider Baby. Weinend erzählte ich ihr, was passiert war. Julia schrie nur „nein!“ und brach ebenfalls in Tränen aus. Meine Mum wollte sie abholen, aber das hätte ihr zu lange gedauert, weshalb sie selber fuhr. Es dauerte eine Weile bis sie ankam. Sie sprang aus ihrem Auto, lief weinend über die Wiese zu Smarty und rief immer zu nein, nein, nein, mein Baby…. Auch sie zitterte unfassbar doll und setzte sich weinend zu Smarty. Es war so furchtbar!!! Wir haben uns dann noch eine Strähne aus Smartys Schweif rausgeschnitten. Davon wollen wir uns Armbänder machen lassen, um unser Baby immer bei uns zu tragen.

 Sicherlich fragt ihr euch, warum es auch Julia so hart getroffen hat… Naja, wenn man mal drüber nachdenkt, ist es ganz logisch. Smarty war 3 Jahre alt, als sie zu uns kam und ich war gerade mal 4 Jahre alt. Julia hat sowohl Smarty, als auch mir, ALLES beigebracht. Sie hat uns beide stets unterstützt und zu einer tollen Freundschaft verholfen. Smarty hat sich immer stark an ihr orientiert und sie war das erste Pony, das Julia selbst ausgebildet hat… unser Baby halt.

RIP kleine Smarty

Das Ganze ist jetzt eine Woche her. Ich kann es kaum glauben. Nun sitze ich hier vor dem Laptop, froh darüber, dass es kein Blatt Papier ist, worauf ich schreibe, denn meine Tränen würden die Tinte verlaufen lassen und berichte euch über den schlimmsten Tag meines Lebens.

Auch wenn mich das unendlich traurig macht, spüre ich auch, dass es mir gut tut… es hilft mir, die Geschehnisse zu verarbeiten. Wenn ich bei Paola bin, hilft mir das auch. Es tut mir gut, mit Menschen zu reden und Dinge zu unternehmen. Das sind die Momente, wo sich alles recht normal anfühlt. Am schlimmsten sind die Abende. Wenn ich in meinem Zimmer bin und an Smarty denke und sie mir so sehr zurück wünsche. Viele Menschen haben mir versichert, dass es besser wird.

An dieser Stelle möchte ich mich noch bei euch allen bedanken, die mir so viele liebe Nachrichten geschrieben haben. Unfassbar viele Edits wurden hochgeladen. Ich habe alles gelesen und angeschaut, denn es hat mein Herz berührt. So viel Anteilnahme war einfach überwältigend und ich möchte euch sagen, dass ihr wirklich die beste Community überhaupt seid.

Unsere kleine Smarty. Nie wieder darf ich ihre weichen Nüstern streicheln, ihr plüschiges Fell kraulen oder in ihre wunderschönen Augen schauen. Nun müssen wir unser Ponyleben ohne sie weiterführen, aber in unseren Herzen wird sie immer dabei sein…

Wir lieben dich, kleines schwarzes Shetty!