Marina mit ihren Ponys Paola, Inka und Smarty

“Wie überrede ich meine Eltern zum eigenen Pferd?” – Das ist tatsächlich die meist gestellte Frage von meiner Community. Na gut, vielleicht auch noch: „Wie kamst du darauf, YouTube zu machen?“. Aber in dem heutigen Blog geht es um euren Wunsch, ein eigenes Pferd zu bekommen und wie man seine Eltern am besten überreden kann.

Eigentlich geht hier schon das Dilemma los. Es ist bestimmt keine gute Idee, Eltern zu überreden. Besser solltet ihr sie davon überzeugen, dass es genau die richtige Entscheidung ist.

Jetzt war es bei mir ja so, dass ich nie wirklich Überzeugungsarbeit leisten musste, da es in meiner Familie schon immer Ponys gab. Aber als bei mir der Wunsch aufkam, ein größeres Pony zu bekommen, wurde auch bei uns am Tisch diskutiert. Ganz besonders, weil ich dafür mein Shetty Smarty nicht abgeben wollte. Da musste auch ich mit guten Argumenten um die Ecke kommen. Aber bevor wir darauf eingehen, ist eine entscheidende Frage von hoher Bedeutung! Sind eure Eltern tatsächlich finanziell in der Lage, euch diesen Herzenswunsch zu erfüllen?

Pferde kosten jeden Monat ein ordentliches Sümmchen und man hat häufig zusätzliche bzw. ungeplante Kosten, wie die eines Tierarztes. Das solltet ihr wirklich gut einschätzen können. Ich bin davon überzeugt, dass es viele Eltern auch traurig macht, wenn sie euch so gerne euren größten Wunsch erfüllen würden, es aber finanziell einfach nicht zu schaffen ist. So traurig das auch ist … schließt Frieden damit! Versucht andere Wege zu finden, wenigstens etwas Kontakt mit Pferden zu haben. Sei es eine Reitbeteiligung, ein Pflegepferd, Reiterferien oder Reitstunden in einem Verein. Es gibt immer Pferde und Ponys, die sich über euch freuen und die auch gerne Aufmerksamkeit bekommen würden! Kümmert euch liebevoll um sie und manche darf man sogar umsorgen wie ein eigenes Pony.

Nun aber zu all denen, die davon überzeugt sind, dass für die Erfüllung eures größten Wunsches nicht das Finanzielle ein Problem ist, sondern die Eltern selber, weil sie sich vielleicht vor der großen Verantwortung fürchten. Hier hilft nur eins: Dran bleiben!!!

Marina reitet Paola Dressur

Mit „dran bleiben“ meine ich aber nicht, ständig eure Eltern zu nerven. Besser ist es, sie zu überzeugen, dass ihr durchaus in der Lage seid, Verantwortung zu übernehmen.

Hier ein paar Tipps: 

  • Euer Zimmer ist jetzt immer aufgeräumt.
  • Dreckiges Geschirr wird gleich in den Geschirrspüler geräumt.
  • Schuhe fliegen nicht mehr im Flur herum, sondern werden ordentlich hingestellt.
  • Wenn der Mülleimer voll ist, wird nichts mehr reingequetscht, sondern er wird hinausgebracht.
  • Wenn ihr seht, dass das Essen bald fertig ist, deckt ihr ohne Aufforderung den Tisch.
  • Mit dem Hund wird natürlich auch bei Regenwetter spazieren gegangen, denn ihr liebt es ja, draußen zu sein.
  • Schule hat bei euch Priorität, denn das ist für fast alle Eltern mit das Wichtigste.

Was ich damit sagen will: Ihr müsst eure Eltern davon überzeugen, dass ihr Arbeit seht und nicht zu faul seid, um mitzuhelfen. Sie sollen sehen, dass ihr in der Lage seid, euren Tag gut zu organisieren. Ihr braucht nicht jeden Tag alle Aufgaben erledigen. Aber stundenlang auf dem Bett liegen und Netflix schauen, am Smartphone mit Freunden schreiben und dann verschlafen oder genervt reagieren, wenn eure Eltern euch um was bitten, ist nicht gerade zielführend.

Direkt gesagt: Macht was für eure Träume und bemüht euch drum!

Oh und eins noch… nutzt bloß nicht die Ausrede: „Ja, wenn ich erstmal ein Pferd hätte, dann würde ich natürlich ganz viel helfen!“. So wird das nie funktionieren! Das habe ich leider auch lernen müssen, haha! Ihr müsst schon in Vorleistung gehen, denn eure Eltern haben sonst berechtigte Sorgen, dass viel zu viel Arbeit an ihnen selber hängen bleibt.

Wenn ihr dann merkt, dass das Ganze in die richtige Richtung läuft, dann kommt mit guten Argumenten:

  1. Wenn ich ein Pferd habe, bin ich jeden Tag an der frischen Luft und hänge nicht mehr so viel im Zimmer rum.
  2. Es ist erwiesen, dass Kinder, die mit Pferden ihre Freizeit gestalten, ein sehr gutes Sozialverhalten haben.
  3. Ein eigenes Pferd stärkt das Selbstvertrauen und das Pflichtbewusstsein.
  4. In Bewerbungsschreiben kommt das Thema „eigenes Pferd“ immer sehr gut an, da diese Menschen bekanntlich sehr zielstrebig und gut organisiert sind. (Den Tipp habe ich von meinem Dad :D)
Marina schmust mit Paola

Tja … wie ihr merkt, so einfach wird es nicht, eure Eltern zu überzeugen, dass ein eigenes Pferd die absolut richtige Entscheidung ist. Aber wenn euch das schon zu anstrengend sein sollte, kann ich euch nur eins sagen: Ein eigenes Pferd wird sehr viel anstrengender!

Die dunkle Jahreszeit kommt immer wieder. Oft häufen sich die Arbeiten und Tests und dann möchte man sich ja auch mal gerne einfach nur mit Freunden treffen. Ich selber habe immer einen vollen Tag mit etlichen Terminen! Aber ich komme damit sehr gut zurecht, weil ich es selber so gewollt habe und immer noch will. Langeweile kenne ich wirklich nicht. Aber natürlich muss ich schon ziemlich gut organisiert sein, um alles unter einem Hut zu kriegen. Meine Familie steht voll hinter mir und dafür bin ich ihr unendlich dankbar. 

Aber wisst ihr was? Wenn ich das hinbekomme, gibt es keinen Grund zu glauben, dass ihr das nicht auch schafft. Ich bin jedenfalls fest davon überzeugt!

Ich wünsche euch wirklich vom ganzen Herzen die Power und das Durchhaltevermögen! Auf das sich euer größter Wunsch, ein eigenes Pferd, erfüllt!

Eure Marina